Google Search Console – Dein ultimativer Leitfaden

Online-Marketing-Tool gibt es wie Sand am Meer und je nach Anforderung können die Kosten jährlich im vier bis fünfstelligen Bereich liegen. Deshalb ist es für kleine und mittelständische Unternehmen sinnvoll auf kostenlose Tools zurückzugreifen. Google, bietet hier drei Tools an, die Du auf jeden Fall nutzen solltest. Hierunter fallen Google Analytics, die Google Search Console (früher Google Webmastertools) und das Tool Google Unternehmensprofil (früher Google My Business). Das Tool Unternehmensprofil ist vor allem bei lokal tätigen Anbietern weit verbreitet. Dies liegt daran, dass der Aufwand der Einrichtung sehr gering ist und Unternehmen die Bewertungen im Google Unternehmensprofil als wichtig einstufen. Zwei Faktoren, die das Google Unternehmensprofil zum Mainstream gemacht haben. Google Analytics als Webanalysetool wird von den meisten Online-Marketern genutzt. Die Einrichtung ist relativ einfach und die Nutzerdaten bilden eine gute Basis, um eine Website professionell zu vermarkten. Allerdings steht Google Analytics immer wieder auf der roten Liste der DSGVO und wir sind gespannt, welche Sanktionen hier noch zu erwarten sind. Neben Analytics und Google Unternehmensprofil fristet die Google Search Console bei den meisten Unternehmen ein Schattendasein. Ein Fakt, den wir absolut nicht verstehen können, denn wir sehen die Google Search Console als elementaren Bestandteil unserer SEO-Arbeit an. Grund genug in unserem Blog ausführlich auf das Thema Google Search Console einzugehen, um viele Leser zu motivieren, mit der Google Search Console aktiv zu arbeiten. Ein Muss für jeden Online-Marketer und die, die es noch werden wollen.

Was bietet die Google Search Console?

Google Search Console ist eine kostenloses Onlinetool für die Überwachung Deiner Website. Wir könnten auch sagen, dass die Google Search Console Dir anhand von konkreten Daten aufzeigt, wie Google Deine Website wahrnimmt. Diese Daten bilden eine gute Basis, um Deine Onlinepräsenz an die Vorgaben von Google auszurichten. Kurzum ist die Google Search Console das perfekte Tool, um eine Deine Website-Performance kontinuierlich zu verbessern. Im Juni 2021 wurde die Search Console erweitert. Die neue Google Search Console Insight geht nun noch mehr auf die Inhalte ein und passt sich an das E_A-T-Modell von Google an. Weiterhin bietet die Search Console Insight einen detaillierteren Blick in die Suchanfragen und die externen Verlinkungen. Es ist davon auszugehen, dass Google das Tool kontinuierlich erweitern wird, um eine engere Symbiose mit den Online-Marketern einzugehen. Denn Google hat ein großes Interesse an gut optimierten Webseiten, die hochwertigen Content bieten, um auf die Bedürfnisse der Kunden und der Suchmaschinen besser eingehen zu können.

Wie wird die Google Search Console eingerichtet?

Google Search Console - Anmeldung

Um eine bestmöglich Website-Performance aufzubauen, sollte die Google Search Console immer mit Google Analytics genutzt werden. Deshalb richte zuerst Google Analytics ein, denn dann ist das Hinzufügen der Google Search Console ein Kinderspiel.
Wenn Du allerdings die Search Console separat einrichten willst, musst Du einen persönlichen Identifizierungsschlüssel auf Deiner Website hinterlegen.

Step 1: Erstellen einer Property

Google Search Console - Willkommen

Du hast nun 2 Optionen:

  • Die erweiterte Domain-Property fasst alle Subdomains, sowie mehrere Protokolle (http, https, ftp) unter die-leadagenten.de zusammen.

  • Die eindeutige URL-Property zeigt nur die Daten des gewählten Präfixes der Adresse an. Beispiel: http://die-leadagenten.de schließt Subdomains, http und www aus

Wir empfehlen, bei Webseiten bis 1.000 urls die Domain Property zu nehmen, um alle Daten zu erfassen. Wenn zukünftig Subdomains oder andere Protokolle hinzugefügt werden, muss die Property nicht mehr geändert werden. Bei Webseiten ist es wichtig, zusätzlich URL-Präfix-Propertys einzurichten, da die Search Console pro Tag nur 1.000 urls speichern und auswerten kann.

Step 2 – Inhaberschaft bestätigen

Das Bestätigen der Inhaberschaft ist eine Sicherheitsmaßnahme von Google, um nur Dir die Möglichkeit zu geben, Deine Website in der Google Search Console zu analysieren. Domain Property und URL-Property unterscheiden sich wie folgt:

Bestätigung über Domain Property

Hinzufügen eines Bestätigungs-Codes zu den DNS-Einstellungen

Google Tag Manager - Inhaberschaft bestätigen

Bestätigung über URL-Property

Bei der URL-Property gibt es mehrere Möglichkeiten. Über den HTML-Tag, Google Analytics, den Google Tag Manager oder Deinen Domainanbieter. Wir empfehlen hier über Google Analytics zu gehen, denn Google prüft hier nur noch, ob in Analytics für Dich Admin-Rechte bestehen.

Google Tag Manager - Inhaberschaft

Was sind die wichtigsten Funktionen der Google Search Console?

In diesem Kapitel fassen wir alle wichtigen Kennzahlen zusammen und gehen auf ihre Bedeutung ein.

Search Console – Leistungsbericht

Google Search Console - Überblick

Der Leistungsbericht der neuen Google Search Console gibt Dir einen guten Einblick bezüglich der Klicks, Impressionen, Klickrate (CTR) und durchschnittlicher Position Deiner Keywords. Weiterhin kannst Du einzelne Suchabfragen, Seiten, Länder, Geräte und die Darstellung der Suche abfragen. Wenn Du beispielsweise einen neuen Blogartikel schreibst, kannst Du in wenigen Tagen sehen, wie dieser performt.

Interessant für Deine SEO-Arbeit sind vor allem die Impressionen, die Du nur in der Search Console ausgespielt bekommst. Vergleichst Du diese mit den Klicks und der daraus resultierenden CTR, erhältst Du einen guten Überblick, welche Webseiten gut (CTR > 3%) oder schlecht (CTR < 1%) funktionieren.

Vorab sollten wir noch erwähnen, dass die Position bei der Search Console nur Durchschnittszahlen sind. Hier ist es sinnvoll, auf andere Tools, wie beispielsweise Sistrix, zurückzugriefen, die eine tagesgenaue Positionierung zeigen.

Beispiel 1 – sehr gute Performance auf allen Ebenen

Google Search Console - Statistik_2

Hier haben wir wohl alles richtig gemacht und zu den richtigen Keywords die passenden Blogbeiträge geschrieben. Google sieht das genauso und vergibt ein Top-Ten-Ranking, das wir für die Sichtbarkeit benötigen. Das Thema scheint bei der Community auf Interesse zu stoßen und wird mit einer hohen CTR belohnt.

Beispiel 2: Gute Performance bei hohem Wettbewerb

Google Search Console - Statistik

Das Keyword „Zero Moment of truth” hat ein hohes Suchvolumen. Damit hätten wir erst einmal nicht gerechnet. Da wir das Keyword, respektive das Modell von Google schon in mehreren Blogs thematisiert hatten, sieht uns Google allmählich als Experten an.

Sistrix - Rankingverlauf

Der Verlauf über die letzten Monate zeigt, dass eine kontinuierliche Verbesserung der Position stattgefunden hat. Allerding haben wir hier einen sehr starken Wettbewerb, der uns viel Klicks kostet. Deshalb empfiehlt es sich immer, neben einer Keyword-Analyse, auch eine Wettbewerberanalyse durchzuführen.

Google Search Console - SERPs

Beispiel 3: Chancen-Keywords mit hohem Potential

Google Search Console - Keyword-Analyse

Betrachtet man die Keywordphrasen rund um das Thema Content-Marketing, so ist zu erkennen, dass Google noch kein Markenvertrauen in uns setzt. Die niedrige Positionierung generiert keine Klicks und somit eine CTR von Null. Bisher hat uns der extrem hohe Wettbewerb etwas abgeschreckt, mehr zu diesem Thema zu schreiben. Wir sehen es aber als Anreiz uns zukünftig zu verbessern. Letztendlich siegt die Ausdauer, um Deine Content-Rakete in den Orbit zu bringen. Und bei fast 3000 gelisteten Keywords, müssen auch mal andere Prioritäten gesetzt werden.
Diese Beispiele sollen Dir zeigen, welche Möglichkeiten und Entscheidungshilfen allein im Leistungsbericht der Google Search Console liegen.

Search Console und URL-Prüfung

Google Search Console - URL-Prüfung

Eine weitere wichtige Funktion, die wir täglich nutzen, ist die URL-Prüfung. Denn Du solltest Dich nicht darauf verlassen, wann Google Deine Seite indexiert. Deshalb solltest Du jede Seite manuell beantragen, um schneller im Index zu sein.

Search Console und Indexierung

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Abdeckung. Diese zeigt Dir, wie viele Seiten indexiert sind, welche ausgeschlossen wurden und ob Fehler vorliegen.

Search Console - Abdeckung

Die häufigsten Fehler:

  • URL als „noindex“ gekennzeichnet –
    Webseiten, die einen robots-Tag Eintrag haben, sich aber in der Sitemap befinden. Hier solltest Du Deine Sitemap aufräumen
  • URL hat ein Crawling-Problem
    Google meldet hier einen Fehlercode für URLs, die es nicht gibt, die aber im Quellcode vorhanden sind. Der User erhält eine Fehlermeldung. Überprüfe hier einmal Deinen Quellcode.
  • URL wurde nicht gefunden (404-Fehler)
    URLs, die einen regulären 404-Statuscode entsprechende Fehlerseite aufweisen. Diese sind ganz normal und werden von Google im Laufe der Zeit aus dem Index genommen.
  • URL ist ein Soft 404-Fehler
    Ein seltener Fehler, bei dem Google Seiten anzählt, die zu wenig oder irrelevanten Inhalt haben. Diese Seiten solltest Du überprüfen, entfernen oder optimieren.
  • Serverfehler (5xx)
    Beim Aufrufen der Seite wurde ein Serverfehler festgestellt. Tritt dieses Problem öfters bei unterschiedlichen URLs auf, solltest Du Deinen Server prüfen.

Search Console und die Sitemap

Search console sitemap

Immer wieder fällt uns auf, dass die Sitemap bei Webseiten fehlt oder fehlerhaft ist. Dabei ist das Einreichen der Sitemap der effektivste Weg, um die einzelnen Seiten schnell zu indexieren. Denn eine gute Sitemap erleichtert Google das Crawlen Deiner Website. Bei größeren Seiten sollten Prioritätsstufen eingebaut werden, die dem Googlebot dabei helfen, welche Seiten zuerst gecrawlt werden sollen. Prioritätslisten werden aber meistens vernachlässigt, was dazu führt dass der Googlebot das Crawlen nach einer gewissen Zeit abbricht und wichtige Seiten eventuell nicht berücksichtigt werden. Wenn Du eine WordPress-Webseite hast, ist die Erstellung einer Sitemap kinderleicht und über die Google Search Console kannst Du Deine Sitemap testen und jederzeit aktualisierte Sitemaps hinzufügen.

Search Console und Nutzerfreundlichkeit – Es leben die Core Web Vitals

Google setzt auf nutzerfreundliche Webseiten und richtet seine Updates immer stärker darauf aus. So erfolgte am 15. Juni letzten Jahres ein ganz besonderer Rollout des Page Experience Updates, das die Einführung der Core Web Vitals als Ranking-Faktor mit sich brachte. Die „Core Web Vitals“ stehen im engen Bezug zu der Nutzererfahrung und den Ladezeiten einer Website, die auf realen User-Daten beruhen.  Sie sind neben Mobile Friendly, HTTPS und aufdringlichen Popups, Banner oder Overlays, Teil der neuen Page-Experience-Signale. Diese wurden nun auch in der Google Search Console wie folgt berücksichtigt:

Page Experience-Übersicht: Verhalten von Seiten

Web Vitals - Die Leadagenten

Die oben aufgeführte Grafik gibt einen guten Überblick über die Nutzerfreundlichkeit Deiner Website. Besonders gelungen ist die Einbeziehung der Impressionen, denn Du siehst nicht nur wie viele URLs Google als „gut“ einstuft, sondern auch, wie viele Impressionen auf diese Webseiten ausgerichtet sind. Allerdings handelt es sich hier nur um Mittelwerte, da sie sich auf einen längeren Zeitraum beziehen.

Core Web Vitals

An den Core Web Vitals wirst Du in den nächsten Jahren nicht mehr vorbeikommen und endlich wird auf das Thema Pagespeed sowie die User Experience der Website ernsthaft eingegangen.

Google Search Console - Die Leadagenten

Die dargestellten Werte in der Search Console basieren auf realen Nutzerdaten aus dem Chrome-Browser. Durch die Gruppierung von ähnlichen URLs bzw. Seitentypen, werden in der Search Console Durchschnittswerte gebildet. Diese können von den PageSpeed Insights- sowie Lighthouse-Ergebnissen leicht abweichen.

Nutzerfreundlichkeit auf Mobilfunkgeräten

Der Menüpunkt „Nutzerfreundlichkeit auf Mobilgeräten“ gibt Dir einen guten Überblick , ob die Darstellung Deiner Website auf mobilen Endgeräten Probleme verursacht. Im Idealfall sollte Deine Grafik wie folgt aussehen:

Google Search Console - Die Leadagenten

Falls Google dennoch Fehler findet, sind diese in der Regel darauf zurückzuführen, dass die angezeigten Inhalte zu klein sind oder Buttons zu dicht nebeneinander liegen. Besonders ärgerlich ist es, wenn Webseiten auf Mobilgeräten über die Seitenbreite hinausgehen und der User die Seite nicht lesen kann. Auch kann es Probleme mit der Navigationsleiste geben, wenn diese auf mobilen Endgeräten unzureichend dargestellt wird.

Search Console und externes Linkbuilding

Googles ursprünglicher PageRank-Algorithmus ging davon aus, dass Links bewertet werden, wie Zitate in einer Forschungsarbeit. Je mehr Zitate sie erhält, desto wertvoller ist die Seite. Und immer noch gilt der Page-Rank als Maßstab, um den Expertenstatus und Wert einer Webseite zu bemessen. Denn um andere Webseitenbetreiber zu motivieren, einen Link auf Deine Website zu setzen, muss auf der Website ein wertvoller Unique Content vorliegen. Die Analyse der Links ist ein zentrales Thema für Google und die Search Console liefert die Ergebnisse ihrer Arbeit.

Die Seite „Links“ enthält folgende vier Abschnitte:

Beispiel externe Links

Meist verlinkte Seiten: Seiten mit den meisten externen Links
Top verweisende Websites: Externe Websites, die am stärksten auf Deine Website verlinken
Meistverlinkte interne Seiten: Seiten, die die meisten internen Verlinkungen haben
Top verweisender Text: Ankertext, der zur Verlinkung verwendet wurde.

Außerdem gibt die Search Console die Gesamtzahl der Links Deiner Website an, die Google gecrawlt hat. Diese sind im obigen Bild unter „Externe Links“ zu sehen. Alle Links können heruntergeladen und als Excel-Datei gespeichert werden.

Google Search Console – Final Thoughts

Aus unserer Sicht ist die Google Search Console für jeden Websitebetreiber Pflicht, denn die das Online-Tool ist wie ein Frühwarnsystem, das Dir alle wichtigen Performance-Daten täglich zur Verfügung stellt. Die Search Console stellt Klicks, Impressionen, Positionen und CTR in ein sinnvolles Verhältnis und gibt Entscheidungshilfen für Deine Online-Marketing-Strategie. Sie informiert tagesaktuell über Crawlingfehler und Indexierungsprobleme und greift alle wichtigen Faktoren des E-A-T-Modells in den Core Web Vitals auf. Die Google Search Console bildet somit eine perfekte Grundlage für Deine SEO-Arbeit im Online-Marketing und interagiert perfekt mit Google Analytics.

Durch beide Systeme schaffst Du Dir einen guten Überblick über Deine Website-Performance, die durch weitere Online-Tool wie beispielsweise Sistrix oder Semrush perfektioniert werden kann. Der Vorteil liegt in der leichten Verständlichkeit und Handhabung und es ist davon auszugehen, dass Google die Search Console kontinuierlich weiterentwickeln wird. Deshalb möchten wir Dich durch unseren Blogbeitrag ermuntern, einen Blick auf die Search-Console zu werfen, um Deine Website-Performance signifikant zu verbessern.